Brauchtum - Weihnachtsbaum

Alle Jahre wieder wird ein geschmückter Nadelbaum als Symbol des Weihnachtsfestes aufgestellt. In der Regel handelt es sich um eine Fichte, Tanne oder Kiefer. In anderen Klimagebieten auch, z.B. um eine Stechpalme, Zypresse oder -als Ersatz- um einen Kunststoffbaum. Der Vorläufer dieses heute gebräuchlichen Baumes ist das Wintergrün, mit dem in der Vergangenheit zum Jahresbeginn, der lange mit dem Weihnachtsfest zusammenfiel, das Haus geschmückt wurde.

Am Anfang des 16. Jahrhunderts wurde zum erstenmal das Recht erlassen, Winter- oder Weihnachtsmaien zu schlagen. Parallel zu aufgeputzten Bäumen anderer Brauchtermine wurde um 1597 das Aufstellen und Behängen eines Baumes mit Früchten, Oblaten, Lebkuchen, Zuckerwerk, buntem Papier und Zisch- oder Rauchgoldschmuck bei Festen des städtischen Handwerks und der Zünfte eingeführt. Man stellte in diesen Zeiten die geschmückten Bäumchen auch an Torsäulen auf, damit sich das eigens vorbeigetriebene Stallvieh daran reiben konnte, um auch im nächsten Jahr gesund und fruchtbar zu bleiben. Damals nannte man den Baum noch "Dattelbäumchen".

In Turckheim im Elsass wird in dieser Zeit zum ersten Mal ein "Weynachtsbaum", ein mit "gefärbt Papier, Äpfel, Faden und Backwerk" geschmückter Baum, aufgestellt. Nur kurze Zeit später, 1605, beginnt man in Straßburg einen Baum mit Papierrosen herauszuputzen. Den heute gebräuchlichen Kerzenschmuck erwähnt erstmals LISELOTTE VON DER PFALZ 1660 am Hannoveranischen Hof, in ihren Jugenderinnerungen. Neben dem Buchsbaum benutzte man damals im mittel- und norddeutschen Städten auch Stechpalme, Eibe und Wacholder bis sich Tanne und Fichte nach und nach als dominierende Weinachtsbäume etablierten. Älteste Bilddarstellungen belegen, dass fürher gebietsweise sehr verschiedene Formen von Weihnachtsbäumen vertreten waren. Es gab z.B. auch von der Decke hängende Bäumchen mit der Spitze nach unten. Aufgrund des Schmucks, der aus Puppen, Zuckerwerk, Äpfeln, Nüssen und Backwerk bestand, nannte man den Baum auch Kinder-, Zucker- oder Nussbaum.

Im 19. Jahrhundert wurde der Weihnachtsbaum in der deutschen Bürgerfamilie gebräuchlich und breitete sich in ländliche Gebiete und in benachbarte europäische Länder sowie Nordamerika aus. Ende des 18. Jahrhunderts zählt der Rauschgoldengel aus Nürnberg und im Biedermeier vergoldete und versilberte Nüsse, Kugelschnüre sowie Lametta zum Weihnachtsschmuck. 1820 hängt man erstmals Glasbläsereien aus Thüringen (Christbaumkugeln) an den Weihnachtsbaum, 1900 auch Blechspielzeug und kunstgewerblicher Schmuck. Wachskerzen werden heute häufig durch elektrische Kerzen ersetzt, wegen zu hoher Brandgefahr. Seit 1919 ist auch das Aufstellen von Weihnachtsbäumen im Freien sehr poulär, orientiert am ersten Exemplar, das seit 1891 alljährlich vor dem WEISSEN HAUS in Washington, D.C. zu bewundern ist. Das der Weihnachtsbaum ein ganz besonderer Baum ist, zeigt, dass er sich bis heute, immer noch stark angelehnt an ursprüngliche Formen, bewahrt hat. Dies kommt daher, dass dieser Baum von einer ganz besonderen Symbolik umgeben ist. Dieser immergrüne Baum steht für die Wintersonnenwende, das neue Jahr und dessen Neubeginn. Er verdeutlicht auch die Wiedergeburt und Unsterblichkeit, denn Weihnachten ist auch das Fest der Geburt Jesu Christi. Der Baum gilt auch als Baum des Paradieses mit Gaben und Lichtern, die die Nacht erleuchten. Er wird auch als Weltenbaum gesehen, dessen Lichter Sonne, Mond und Sterne darstellen und jedes Licht eine Seele ist.

Die Pinie (eine Kiefernart) war Attis, Atargatis und Kybell geweiht und wurde mit Gold und Silberschmuck, mit Glocken etc. behängt. Der Weihnachtsbaum wurde als heiliger Baum angesehen, in dessen Geäst der heilige Vogel sitzt, und unter ihm wurden die Opfergaben ausgebreitet. Manchmal wurde der Baum auch als immergrüner, immerblühender Mythos angesehen und darum schmückte man ihn mit "Papierrosen". Man ist sich heute allerdings nicht sicher, ob dies nicht auch zum Zeichen des "Marienmythos" getan wurde ! Ebenso unsicher ist man in der Herkunft der Lichter. Einerseits können es Zeichen für sein, die sich auch auf die Gräber verteilt haben, andererseits können es Symbole für Christus sein, der als Licht der Welt in die Dunkelheit geboren wurde, "Lebensbaum". Es gibt allerdings auch Überlieferungen, die in eine völlig andere Richtung gehen. Man spricht darin vom Brauchtum, den Baum aufzustellen, damit durch seine grünen Zweige und die hellen Lichter, Geister vertrieben wurden. Die Äpfel, dei ein sehr beliebter Schmuck sind, stehen in Bezug zum paradiesischen Apfel der Erkenntnis und damit zur Erbsünde, die durch Christi Tat aufgehoben wurde, so dass der Menschheit die Rückkehr ins Paradies -symbolisiert durch den Weihnachtsbaum- wieder offen steht.

Man sieht also, wie viele Mythen und Geheimnisse mit Bäumen verbunden sind. Bäume stehen für viele Symbole und es ist sehr wichtig diese Bräuche, die sich seit Jahrhunderten bewährt haben, aufrecht zu erhalten. Denn Bäume strahlen in einem besonderen Glanz in unser Leben. Man muss Bäume erhalten, um auch folgenden Generationen die Chance zu geben, diesen Glanz zu erleben.

 

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